Selbsthilfe in Cottbus wächst
Am 16. September 2025 wird erstmals der bundesweite Tag der Selbsthilfe gefeiert. Aus diesem Anlass möchte die Selbsthilfekontaktstelle Cottbus auf das vielfältige Engagement der gemeinschaftlichen Selbsthilfe aufmerksam machen. Die Selbsthilfelandschaft in Cottbus und Umgebung ist bunt, vielfältig und wächst seit Jahren stetig: Es gibt in Cottbus schätzungsweise bis zu 100 Selbsthilfegruppen zu verschiedensten Themen – von A bis Z ist alles dabei. In der Region Lausitz haben wir mittlerweile mehrere Selbsthilfe-Kontaktstellen (Cottbus, Finsterwalde, Guben, Lauchhammer und Spremberg) die Betroffene und Selbsthilfegruppen vor Ort unterstützen. Der Bedarf, sich in einer Selbsthilfegruppe zu engagieren oder eine Gruppe zu gründen, ist groß und seit der Corona-Pandemie noch einmal gewachsen.
Von Betroffenen für Betroffene: Gemeinschaftliche Selbsthilfe ein zukunftsfähiges Konzept
Gemeinschaftliche Selbsthilfe ist besonders anpassungsfähig und reagiert schnell und flexibel auf neue Situationen, da sie von den Betroffenen selbst weiterentwickelt und gelebt wird. Selbsthilfegruppen arbeiten mit den Herausforderungen, die gesellschaftlich aktuell und relevant sind. Diese Potenziale wurden vor allem während der Corona-Pandemie deutlich: Trotz schwierigster Umstände haben zahlreiche Selbsthilfegruppen den Kontakt untereinander nicht verloren. Viele haben sich den Herausforderungen neuer digitaler Kommunikationssysteme gestellt, aber auch zu einfachsten Mitteln wie gemeinsamen Spaziergängen gegriffen, um sich sehen, hören und helfen zu können.
Steigender Bedarf – eine Herausforderung für die Selbsthilfekontaktstellen
Ergebnisse aus landesweiten Umfragen sowie Beobachtungen der Selbsthilfelandschaft im Raum Brandenburg weisen auf einige Herausforderungen für die Selbsthilfe und damit auch für die Selbsthilfe Unterstützung in der Lausitz hin: Seit Jahren gibt es einen immer höheren Bedarf nach Austausch von Betroffenen zu den verschiedensten Themen – vor allem bei den psychischen Themen ist seit der Corona-Pandemie ein gravierender Anstieg zu beobachten. Der zeitliche Aufwand bei der Begleitung von Gruppenneugründungen ist in den letzten Jahren gestiegen. Zudem müssen die Koordinatoren in den Selbsthilfe-Kontaktstellen auch immer mehr Interessierte beraten – nicht nur über die Möglichkeiten der Selbsthilfe, sondern aufgrund ihrer Wegweiserfunktion vor Ort, auch in Bezug auf das gesamte Angebot des regionalen Gesundheits- und Sozialbereichs.
Es ist daher umso wichtiger, dass das Arbeitsfeld der Selbsthilfe-Unterstützung nicht nur für qualifizierten Koordinatoren fachlich und finanziell attraktiv ist und bleibt, sondern auch die Zusammenarbeit mit weiteren sozialen und gesundheitsfördernden Einrichtungen gefördert werden. Nur dann kann eine verlässliche und konstante Unterstützung der Interessierten und Betroffenen sowie der Selbsthilfegruppen vor Ort auch in Zukunft unterstützt und gesichert werden.
Über die Selbsthilfekontaktstelle REKIS in Cottbus
Auf Initiative von Frau Dr. Regine Hildebrand wurde 1992 die Selbsthilfekontaktstelle REKIS in Cottbus gegründet. Sie ist eine regionale Informations- und Kontaktstelle für Selbsthilfe und pflegende Angehörige. Seit der Gründung unterstützt die REKIS Cottbus die Selbsthilfebewegung in der Stadt Cottbus. Sie arbeiten mit anderen Selbsthilfe-Kontaktstellen, Selbsthilfe-Organisationen, Einrichtungen des gesundheits- und Sozialwesens sowie Selbsthilfegruppen und Selbsthilfe-Interessierten eng zusammen. Seit Januar 2025 hat Frau Sandra Müller die Nachfolge der Koordinatorin Frau Angelika Koal angetreten, die über viele Jahre mit Herz und unermüdlichen Engagement die Selbsthilfekontaktstelle geleitet hat. Durch ihre Arbeit hat sie unzählige Menschen zusammengebracht, begleitet und die Selbsthilfe in der Region Cottbus maßgeblich mitgeprägt.
Über die gemeinschaftliche Selbsthilfe und Selbsthilfegruppen
In der gemeinschaftlichen Selbsthilfe schließen sich Menschen zusammen, die von gleichen Problemen und/oder Krankheitsbildern betroffen sind. In Selbsthilfegruppen, Organisationen, Initiativen u.ä. helfen sie sich gegenseitig, beraten aber oft auch Menschen außerhalb ihrer Gruppen und Organisationen. So werden zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppe Betroffene gemeinsam aktiv, indem sie sich unter einander regelmäßig über ihre Probleme und Themen austauschen. Als Gruppe können sie zudem auch nach außen auf ihr Problem aufmerksam machen. Selbsthilfegruppen sind kostenlos. Sie werden nicht professionell angeleitet, sind aber eine wichtige Hilfe, weil die Mitglieder einer Selbsthilfegruppe gemeinsam neue Wege ausprobieren können.
Anlässlich des Tags der Selbsthilfe veranstaltet die Selbsthilfekontaktstelle REKIS am 02. Oktober in der Zeit von 15:00 bis 17:00 Uhr die Eröffnung der KreisMeiter-selbstgemacht – Kampagne in der Oberkirche St. Nikolai in Cottbus. Hier haben Sie die Möglichkeit sich nicht nur von den Kreismeister-Geschichten inspirieren zu lassen, sondern auch mit Selbsthilfe-Aktiven ins Gespräch zu kommen.
Seien Sie mutig und lassen Sie sich ganz unverbindlich informieren!
Sie erreichen die Selbsthilfekontaktstelle REKIS telefonisch unter 0355 543205 oder
per Mail an kontakt@selbsthilfe-cottbus.de.
Die Selbsthilfekontaktstelle REKIS freut sich auf Ihr Kommen.